| Dr. Herbert Jost-Hof |
Gaby von Löwenburg |
In einem Cafe in Alsfeld Frühjahr 2025
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Guten Tag Herr Dr. Jost-Hof, vielen Dank dafür, dass der Interview-Termin heute geklappt hat.
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Die Freude ist ganz meinerseits Frau von Löwenburg. Ich bin schon ziemlich neugierig darauf, was Sie mir offenbaren werden.
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… ach bitte einfach GvL, das ist kürzer.
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Sollen wir beginnen?
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Ja, starten wir einfach.
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Gut. Also, liebe GvL, wie sind Sie zum Schreiben gekommen?
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Nun, da gibt es ja immer mehrere Wahrheiten. Seit ich schreiben konnte, so in der 4. Klasse, hab ich geschrieben. Tagebuch, kleine lustige Gedichte,
über meine Hunde, die Lehrer. Später Reisebücher, wenn ich mit Freundin unterwegs war, egal wohin.
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GvL, Sie verreisen mit Freundin? Wie sieht das aus? Champagner und Mädchengeschichten? - Das stelle ich mir amüsant vor.
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Auf jeden Fall sehr lustig. Wir machen jede Stadtführung mit, gehen in Museen, machen jeweils ortsübliche Tätigkeiten. Aber vor allem haben wir
Spass, wir sind unter UNS, eine wirkliche Auszeit von Partner, Geschäft und dem restlichen Leben. Hieraus entstehen häufig Ideen für Essays oder
Romane.
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GvL, bleiben wir noch ein wenig bei den Geschichten: Welche Art Autorin sind Sie?
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… ich wollte Krimi-Autorin werden. Das Opfer kenne ich schon, vielleicht werde ich mich demnächst an den Plot dafür machen.
Diese Idee treibt mich schon lange um.
Für diese Karriere ist es doch noch nicht zu spät, oder?
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Nein, absolut nicht. Welchem Genre fühlen Sie sich nun zugehörig? Dem Krimi?
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Das ist eine schwere Frage. Mein geistiges Werkzeug befindet sich ähnlich der Aufbewahrung verschiedener Sortimente in Kästen. Hier ziehe ich die
jeweilige Idee mit entsprechendem Werkzeug aus der Schublade heraus. Grundsätzlich würde ich sagen:
„Mein Ziel ist es, zu Papier zu bringen, was ich sehe und fühle, auf die beste und einfachste Art und Weise.“
Dieses Zitat, dem ich mich verbunden fühle, stammt von ERNEST HEMINGWAY. So schreibe ich, was mich packt.
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Woran arbeiten Sie gerade GvL?
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Derzeit laufen die Restarbeiten an dem herzlichen und charmantem Roman über Travemünde und den Delfin Delle. Für den Roman habe ich sogar das
Titelbild als Aquarell gemalt und modifiziert.
Zudem möchte ich gerne bald einen Band mit Kurzgeschichten veröffentlichen.
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Was mag GvL nicht so gerne?
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Die Puzzlearbeit am Schluss, das überarbeiten, korrigieren der Tippfehler. Du denkst, du hast sie alle erwischt, und später taucht doch wieder einer
auf. Die Arbeiten für die Publikationen sind auch aufwendig.
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GvL, was motiviert Sie, woher bekommen Sie Ihre Inspirationen?
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Das Leben bietet doch die tollsten Geschichten, ich sehe etwas, notiere alles und verwende es später in einer meiner Geschichten.
Habe ich das ‚grosse Ziel‘ gefunden, ist es leicht, die kleinen Szenen zu schreiben. Der Entwurf der einzelnen Figuren ist eine schöne
Herausforderung. Man entwickelt sich ja gemeinsam mit denen weiter. Mit dieser Kreativität lerne ich die Grenzen auszutesten und eventuell darüber
hinaus zu gehen.
Oder …
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… oder? Jetzt bin ich gespannt …
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Bitte nicht lachen, aber ich spreche mit ALLEM. Zurzeit genieße ich lange Spaziergänge an der Ostsee. Je wüster das Wetter im Winter war, desto
lieber. Herrliche Einsamkeit. Letztens folgte mir immerzu eine Möwe. Raten Sie mal, wie die hiess?
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Nein!
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Doch! Herbert
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Wissen Sie was? - Sie haben so frische Ideen. Alles ist unverbogen. Das gefällt mir sehr gut. Ich danke Ihnen für dieses interessante, sympathische
und fröhliche Gespräch.
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Lieber Herr Dr. Jost-Hof, auch mir hat es ausnehmend grosse Freude gemacht!
Ich danke Ihnen für Ihr Interesse.
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